Auslandssemester

Auslandssemester

Wenn man an der Uni oder zu Hause den Eltern mitteilt, man plane ein Auslandssemester, gehen bei vielen alle Alarmglocken an und die Eltern haben Bilder von faulen Partystudenten an einem spanischen Strand im Kopf. Damit ein Auslandssemester etwas bringt und man danach sein Studium nicht wegen durchgehender Feierei wieder von vorne beginnen muss, ist gute, vorausschauende Planung vonnöten.

Der Zeitpunkt eines Auslandssemesters ist entscheidend. Wer in den alten Studiengängen studiert, das heißt Diplom, Magister oder Staatsexamen, hat die freie Wahl. Normalerweise ist aber das Semester nach dem Vordiplom oder der Zwischenprüfung das geeignetste. In den neuen Bachelorstudiengängen gestaltet sich die Lage etwas schwieriger, da die Module oft so streng vorgeschrieben sind, dass sie mit den angebotenen Kursen im Ausland nicht vereinbart werden können. Deswegen entscheiden sich viele Studenten, entweder den ganzen Master im Ausland zu machen, oder ein Urlaubssemester zwischen Bachelor und Master einzulegen.

Nun gibt es verschiedene Möglichkeiten, ein Auslandssemester zu finanzieren. Diese Möglichkeiten hängen auch vom Wunschland ab. Wenn das Ziel in Europa liegen soll, gibt es als einfachste Möglichkeit das Erasmus-Stipendium. Jede Universität in Deutschland hat für jedes Fach eine Reihe von Erasmus-Partneruniversitäten in verschiedenen europäischen Ländern, an denen dann studiert werden kann, ohne die dort üblichen Studiengebühren zu bezahlen. Zuzüglich bekommt der Studierende auch noch einen bestimmten Betrag pro Monat zur freien Verfügung ausgezahlt. Für das außereuropäische Ausland gibt es Stipendien vom DAAD (deutscher akademischer Austauschdienst) und länderspezifische Stipendien, wie zum Beispiel das Fulbright-Stipendium für die USA. Für alle Ländergruppen gibt es natürlich auch die Möglichkeit, sich ganz normal für einen Studienplatz zu bewerben, was dann aber oft mit hohen Gebühren verbunden ist.

Vor Beginn des Semesters ist es unabdingbar, mit den Dozenten in Deutschland zusammen festzulegen, welche Module der ausländischen Universität an der Heimuni anerkannt werden können, denn sonst sind Enttäuschungen und Ärger bei der Rückkehr vorprogrammiert. Auch sollte abgeklärt werden, ob eine Beurlaubung sinnvoll ist. Im Falle von Prüfungen an der Heimuni, die während des Auslandssemesters stattfinden, ist eine Beurlaubung nicht möglich, da der Student an diesen sonst nicht teilnehmen kann. Wenn man sich nicht beurlauben lässt, muss man sich darüber im Klaren sein, dass nach der Rückkehr im Zweifelsfall zwei Semester in einem bewältigt werden müssen.